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Eins vorab, die Malediven haben gehalten, was sie versprechen: No news, no shoes. Nach der langen Anreise über Doha und von Male aus mit dem Wasserflugzeug, sind wir fix und fertig und auch etwas geschockt: Irgendwie kalt hier und ein übler Sturm scheint auf Vilamendhoo zuzukommen. Beim einchecken auf der Tauchbasis, erfahren wir, dass es schon die letzten drei Tage so übel zu und her ginge: “Das sind die Malediven, hier kannst du kein Wetter vorhersagen”. Am nächsten Morgen scheint die Sonne und wir trauen uns tatsächlich im T-Shirt zum Frühstück. Nun beginnen die Ferien, von denen ich früher nie geträumt habe: Einst überzeugter Backpacker, mit Zelt, Schlafsack und einer Flasche Wein beim Autostoppen, wird mir nun vom persönlichen Kellner Sobeeh beim hinsitzen der Stuhl herangeschoben.
Die Schuhe kann man getrost wegstellen, absolut unnötig auf Vilamendhoo. Man geht durch angenehmen kühlen Sand und muss höchstens aufpassen, dass man nicht in einen zu langsamen Einsiedlerkrebs oder ein Korallen-Splitter tritt. Auch das Restaurant hat Sandboden und kommt völlig ohne Klimaanlage aus. Nur wer die teurere Wasser-Villa gebucht hat, wird auf Schuhe zurückgreifen müssen, denn die Stege sind extrem heiss und nur wenige Schritte barfuss zu ertragen.
In etwa einer halben Stunde hat man die Insel gemütlich umrundet und dabei gibt es einiges zu entdecken: Im Verlauf der Zehn Tage haben wir nur schon vom Strand aus Adlerrochen, Muränen, Stechrochen, Flötenfische, Nasendoktor, Papageifisch-Schulen, Kugelfische und und und beobachtet. Meine Lieblinge waren die immer anwesenden jungen Schwarzspitzen-Riffhaie. Diese sind zwar nur etwa 50 cm lang, es ist aber faszinierend, wilde Haie gemütlich aus nächster nähe beobachten zu können und auf so manchen Bilder wirken sie schon wie ganz grosse.
Den Blick sollte man aber auch mal vom Wasser ablassen (gar nicht so einfach) und den grünen Teil der Insel entdecken. Hier freut sich mein Makro-Objektiv über die Echsen, Krabben und Einsiedlerkrebse kreuzen unsere Wege, Flughunde sind auch tagsüber aktiv und die Geckos sorgen dafür, dass die riesigen Ameisen im Bad nicht überhand nehmen.
Auch beim Tauchen hat man hier Urlaub: Wer das durchaus schöne Hausriff mit seinen 10 Einstiegsstellen betauchen will, braucht keine Flaschen zu schleppen. Mindestens eine Stunde vor Tauchbeginn schreibt man sich auf einer Liste ein, wenn man dann zur Basis kommt, stehen Flasche und Tauchkiste bereit und der Analyser für’s Nitrox wird einem gereicht. Nach dem Anrödeln wird das Equipment zum gewünschten Einstieg transportiert und los kann es gehen. Auch beim Ausstieg hat man freie Wahl und kann sich so gemütlich von der Strömung zur nächsten oder übernächsten Ausstiegsboje treiben lassen. Damit man auch wirklich keinen Ausstieg verpasst und womöglich noch ins offene Meer abgetrieben wird (Maledivenströmung kann extrem sein), sind alle Ausstiegsbojen bis in die Tiefe mit einem Seil markiert. Wegen des Schiffbetriebs ist am Südriff Bojesetzten vorgeschrieben. Beim Ausstieg deponiert man die Flaschen und läuft gemütlich zur Basis, wo einem das Equipment gewaschen wird (Luxus pur). Man sollte da vielleicht nicht zu heikel sein, denn das Equipment wird nur kurz ins Wasser getaucht und fertig ist es. Aber ehrlich gesagt, kann man’s auch übertreiben beim Waschen, wenn man tags drauf sowieso wieder abtaucht und Wasser ist auf so einer Insel schliesslich Luxus.
Nach einigen schönen Tauchgängen am Hausriff und an näher gelegenen Riffen, geht’s nun zum Manta-Point. Der erste Tauchgang ist bereits ein voller Erfolg, ein Manta kommt aus dem tiefen Blau und zieht gemütlich an uns vorbei. Beim Briefing zum zweiten Tauchgang heisst es, dass die Strömung gedreht habe und die Chance auf Mantas nun noch höher sei; ja ja, wir haben ja schon einen gesehen, du musst uns gar nicht mehr so viel Hoffnung machen… Es ist genial, die Mantas sind ziemlich anhänglich und können von uns Tauchern und unseren Bubbles gar nicht genug bekommen; Happy Day.
Am nächsten Tag steht das nächste Grossereignis an; Walhai. Da es ein gezielter Walhai-Tauchgang ist, kann man sich ja denken, dass wir nicht die einzigen sind, die mit dem Walhai tauchen wollen. Und so ist es dann auch, ein grosser Schwarm Taucher und eine ganze Schnorchler-Schule reissen sich um einen Walhai. Dieser scheint davon aber völlig unbeeindruckt und zieht gemütlich durch das Riff. Ich bin trotz der vielen Flossen beeindruckt und die GoPro filmt teilweise nur noch den Meeresgrund, weil ich bei dem Anblick prompt das filmen vergesse: Eure Majestät, der Walhai, grösster Fisch der Weltmeere. Dabei ist es noch ein Junior, etwa 5 Meter lang, der hoffentlich noch seine volle dreifache Grösse erreichen wird…
Fotos gibt’s von dem Walhai keine, da mein Hauptblitz ausgefallen ist und ohne Zusatzlicht alles nur noch blaugrau und schwammig wird, habe ich mich nach dem Manta-Tauchgang entschieden, die Fotoausrüstung im trocknen zu lassen und nur noch die GoPro mitzunehmen. Gemein, wenn ich denke, was ich an Übergepäck bezahlt habe, um die ganze UW-Fotoausrüstung hierher zu transportieren und jetzt nehme ich nur ein paar Gramm GoPro mit ins Wasser. Da diese auch kein Licht hat, sind die Filme (folgen später auf Youtube/Vimeo) farblich wohl auch nicht eine M&Ms-Packung, aber ich konnte so einige Highlights auf SD-Karte bannen. Fische beim Paarungstanz, looping schlagende Mantas, eine Schildkröte, die gwundrig meine GoPro begutachten will, grosse Fischschwärme und natürlich der majestätische Walhai mit seinem Neopren-Gefolge.
Das Buffet bietet für jeden etwas. Während Myri ein grosser Fan der Suppen ist, kann ich kaum von den Vorspeisen ablassen: Sashimi, geräucherter Tunfisch, mexikanische Häppchen, Sushi und vieles mehr (nicht alles an einem Tag). Beim Hauptgang sind wir uns einig, die maledivischen Currys sind meist die beste Wahl. Es gibt immer drei Currys: Ein vegetarisches, ein scharfes mit Fisch oder Fleisch und ein mildes. Es gibt selbstverständlich viel Fisch, den gekochten oder grillierten Tuna lass ich aber sein, der ist definitiv zu lange auf dem Feuer gewesen. Natürlich gibt’s auch westliches wie Pasta, Gratin oder Hamburger.
Ich könnte noch viel schreiben, doch ich möchte nicht länger am Text sitzen, als ich in den Ferien war. Nur noch soviel zum Schluss: Ursprünglich wollten wir WiFi dazu buchen um auf Facebook die Freunde eifersüchtig zu machen und per Facetime den daheimgeblieben live den Strand und unsere Beach-Villa zu zeigen, doch wie gesagt: No News, no Shoes. Wir haben ausgeschaltet und als wir schliesslich unsere Schuhe für den Rückflug anziehen wollen, fühlen sich unsere Füsse ein wenig beengt an…
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