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Als ich letzthin auf Flickr ein paar schön arrangierte Fotos von alten Kameras gesehen habe, bekam ich Lust meine alten Lieblinge auch mal ins rechte Licht zu rücken. Hier also ein kleiner Einblick in meine Schatzkiste.
Die SX-70 fristete während meiner Kindheit ein einsames dasein in einer Schublade, wo mein Vater seine Fotosachen aufbewahrte, nie hatte ich sie in Aktion gesehen. Später lud ich Sie heimlich mit einem Film, um zu sehen, ob sie überhaupt funktionierte und schnell war ich von der polaroiden Magie angetan. Schliesslich fragte ich meinen Vater, ob ich Sie zu einem Ausflug mit Freunden mitnehmen dürfte und er meinte prompt, dass ich das Ding gleich behalten könne.
Die Polaroid SX-70 war die erste Sofortbild-Kamera, die nicht mit Trennbildfilm arbeitete. Nach dem betätigen des Auslösers kam das Foto automatisch heraus und war nach wenigen Minuten fertig entwickelt. Der Fotograf musste nicht auf die Uhr und Temperatur achten, um den Trennbildfilm richtig zu Entwickeln und hatte danach auch keine Chemie an den Fingern.
Sie war auch die erste und bis heute einzige Spiegelreflex-Sofortbildkamera, es lohnt sich den Original-Produktefilm „Polaroid SX-70 Orientation Film (1972)“ auf Youtube anzuschauen, dort bekommt man zu sehen wie komplex das Spiegelsystem ist und erfährt noch vieles mehr über diese einzigartige Kamera.
Als der Firmengründer Edwin Land die SX-70 im April 1972 (mein Jahrgang der öffentlich vorstellen wollte, habe er sie zu seiner Anzugstasche rausgezogen, aufgeklappt und fünf Fotos geschossen und das alles in zehn Sekunden. Mit 180 $ für die Kamera und 6.90 $ für eine Filmpackung bot die SX-70 zu dieser Zeit keine günstige Fotografie und auch qualitativ konnte sie nicht mit normal entwickelten Fotos mithalten, ein grosser Erfolg war ihr so nicht vergönnt. Trotzdem zählt Sie auch heute noch zu den besten Polaroid-Kameras und 1973 war Sie der NASA gut genug, um die Astronauten ins Skylab, der ersten Amerikanischen Raumstation, zu begleiten.
Die Rondine hab ich für ca. 80.– SFr. in den 90er-Jahren auf dem Badener Flohmarkt gekauft. Der Preis ist mir noch wage im Gedächtnis, weil sie mir zu teuer schien. Hätte ich die selbe Kamera auf einem Fotoflohmarkt gesehen, wäre Sie wohl halb so teuer gewesen. Ich musste Sie aber unbedingt haben, ihr Design finde ich heute noch genial. Leider weiss ich nicht viel über die Ferrania, ausser das sie von 1948 bis 1957 in Itlaien in verschiedenen Farben produziert wurde. Ausführlich Infos über die Kamera habe ich nur auf italienisch gefunden: fotoriflessiva.blogspot.de
Die Voigtlander habe ich am Wettinger Fotoflohmarkt in einer Ramschbox gefunden. Wenn man nicht auf wirklich teure Sammlerobjekte aus war, bekam man an einem Fotoflohmarkt richtig schicke Oldtimer für wenig Geld. Für die Bessa habe ich wohl zwischen 10.– bis 30.– SFr. hingeblättert. Sie war im übrigen voll funktionstüchtig, obwohl ich sie zum aufstellen gekauft hatte, musste ich natürlich erstmal einen Film einlegen…
Meine Bessa stammt aus dem Jahre 1929. Die Firma Voigtländer produziert aber heute noch die Bessa in dritter Generation. Sie sieht natürlich nicht mehr gleich aus, es ist aber weiterhin eine Mittelformat-Balgenkamera, das nenne ich mal Modelpflege: voigtlaender.de
Die Zweiäugige Weltaflex wurde ab 1954 von den Welta-Kamera-Werke in Freital (damals DDR) hergestellt. Wie meine meisten Oldtimer, stammt auch sie vom Fotoflohmarkt in Wettingen. Ich war damals auf der Suche nach einer ernsthaft einsetzbaren Mittelformat-Kamera und stolperte schliesslich über diese ca. 100.– SFr. günstige Schönheit. Natürlich schwebte mir etwas moderneres vor, doch vorerst sollte die Weltaflex mein Fotoherz glücklich machen und ein Hingucker ist sie auch heute noch.
Die Firma Pentacon produzierte die Pentacon six TL von 1969 bis 1990 in Dresden (damals DDR). Über 20 Jahre stellte man im Osten fortlaufend das selbe Model her, während sich im Westen die Kamera-Modele jährlich ablösten. Der Mauerfall im Jahre 1989 ist wohl der Todesstoss für den Kamera-Trabi gewesen.
Auch dieses Model habe ich am Wettinger Fotoflohmarkt ergattert. Sie war meine erste wirklich ernsthaft eingesetzte Mittelformat-Kamera. Selbst auf meiner Island-Reise im Jahre 1994, wo ich mit Zelt und Rucksack unterwegs war, begleitete mich die 1,7 Kg schwere Pentacon.
Die Juwella wurde von 1938 bis 1939 ebenfalls in Dresden in den Balda Werke produziert. Der Produzent zielte auf die junge Käuferschaft und bot äusserst preisgünstige Fotoapparate an, die Juwella ging damals für ca. 18 Reichsmark über den Ladentisch.
Bei mir wars etwa soviel in Schweizer Franken, als ich die Kamera auf einem meiner jährlichen Besuche des Wettinger Fotoflohmarkts kaufte. Da ich bereits mit der Voigtländer Bessa meine Erfahrungen mit alten Balgenkameras machen konnte, durfte die Juwella direkt in Pension gehen und war für mich ein reines Ausstellungsstück.
Man sieht ihr an, dass die von 1961 bis 1968 in Brasilien gefertigte point-and-shoot Kamera nicht all zu teuer gewesen sein kann: Ihr Original-Preis war $ 4.75.
Ich fand die Brownie am Badener Flohmarkt und war vom Design von Arthur H. Crapsey sofort begeistert, wie kann sowas Ramsch sein? Fotografiert hab ich mit der hübschen aber nie, mit nur zwei Einstellungsmöglichkeiten, konnten mich ihre fotografischen Leistungsmerkmale nicht überzeugen.
Es gab eine Zeit, da waren es nicht Hipster, die sich eine Lomo kauften, sondern arme Fotofreaks wie ich. Die ab 1950 produzierte Lubitel (Lubitel-166 ab 1984) basierte auf dem Model der Voigtländer Brillant und wird heute wieder als Lomo Lubitel 166+ in Online-Shops angeboten. Ich kaufte Sie, weil ich es damals schon ziemlich hip fand so eine Plastik-Zweiäugige aus Russland mein eigen zu nennen.
Diese 3D-Kamera die von 1954 bis 1959 produziert wurde habe ich nie gekauft oder bessesen, es ist mehr eine langjährige Leigabe von einem guten Freund. Léo hat mir die Kamera für meine Islandreise 1998 ausgeliehen und ich habe sie heute noch. Ich wollte Sie letzthin endlich zurückgeben, doch er meinte ich soll sie doch noch etwas bei mir behalten. Wie die Brownie Bullet II wurde auch diese Kamera von Arthur H. Crapsey designed.
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